(oder: der Grund warum diese Homepage, meine Leidenschaft nicht schon viel früher veröffentlicht wurde)

So, du hast also mein Impressum angeklickt… Ich fürchte, wir müssen reden.
Hast du dich schon mal mit dem Thema Impressum befasst? Kennst du die Vorgaben? Nein? Ich auch nicht! Und ehrlich, ich habe es versucht – wirklich!

Hier mal, was ich verstanden habe. Ein Impressum muss Bestandteil einer Homepage sein, wenn dort etwas verkauft wird oder regelmäßig journalistisch-redaktionelle Inhalte veröffentlicht werden. So weit, so gut.

Wenden wir dies doch mal auf meine Homepage an.

Zu 1. Nein, ich mache mit meinen Inhalten (noch) keine Kohle. Vielleicht, irgendwann, das wäre schön. Dann könnte ich mir ein Büro anmieten, nur um im Impressum eine Adresse anzugeben…

Zu 2. Regelmäßig journalistisch-redaktionelle Inhalte veröffentlichen… Puh, schon schwieriger…
Dröseln wir es mal auf:
regelmäßig – zählt hierzu auch schon der Vorsatz, regelmäßig Content für meine LeserInnen zu veröffentlichen? Ich kenne mich – ich nehme mir jetzt vor, wöchentlich etwas zu veröffentlichen. Die Realität hat bisher gezeigt, dass Vorsätze toll sind, um sich irgendwann schlecht zu fühlen … weil man (ich) es sowieso nicht schafft.
Also, die Regelmäßigkeit trifft nicht zu.
journalistisch-redaktionell – uiuiui, wenn mein Content von jemandem so eingestuft werden würde – ich würde vor Stolz platzen.
Ich verstehe es so: das was ich hier mache, ist öffentliches Tagebuchschreiben. Ich teile meine Gedanken und meine Gefühle mit meinen LeserInnen, lade sie ein, darüber in den Austausch zu gehen.
Journalistisch-redaktionelle Inhalte bedeuten für mich (im besten Fall!) Recherche, Zitate, Studien, Interviews mit Fachleuten und/oder mindestens einen Gegenleser vor der Veröffentlichung.
Ich bin ja nun aber viel zu faul, um Recherche zu betreiben! Die einzige Recherche, auf die ihr euch bei mir verlassen könnt, findet in mir drin statt. Und hey, ich bin mutig! Ich veröffentliche meine Texte einfach so – ohne dass jemand die Chance hätte zu sagen. „Lass das lieber sein, du hast ja wohl nen Knall!“
Also, ohne tiefstapeln zu wollen – ich veröffentliche keine journalistisch-redaktionellen Inhalte (schon gar nicht regelmäßig).
(Übrigens, selbst in der Rechtsprechung sind die Fachleute sich darüber uneins, was das bedeutet. Wie soll ich als Laie das dann verstehen?!)

Heißt das nun, dass ich gar kein Impressum benötige? Wenn das mal so einfach wäre! Denn – und an dieser Stelle zitiere ich mich mal selbst – „in der Rechtsprechung sind die Fachleute sich darüber uneins“. Während meiner Recherche zu diesem Thema (Himmel hilf, wird das jetzt hier gerade zu journalistisch-redaktionellem Inhalt?!) stieß ich auf den Hinweis, dass es zu Abmahnungen und/oder Bußgeldern bis zu 50.000 € kommen kann. https://www.bmjv.de/DE/Verbraucherportal/DigitalesTelekommunikation/Impressumspflicht/Impressumspflicht_node.html

Und das ist nun also meine Zwickmühle. Ich möchte ja schließlich nicht riskieren, abgemahnt oder zu einem Bußgeld verdonnert zu werden, nur weil ich kein Impressum habe. Mal abgesehen davon, dass ich eh kein Geld habe. Die Zukunft ist also vorprogrammiert: ich komme in den Knast, melde Privatinsolvenz an und mein Sohn kommt mich einmal im Monat im Gefängnis besuchen…

Warum nun aber das ganze Theater? Vielleicht fragst du dich „Oh man, warum veröffentlicht sie nicht einfach ein Impressum und basta?!“

Zu den Inhaltsvorgaben eines Impressums gehört eine Adresse. Und – oh Wunder! – ich habe nur eine Adresse. Und zwar die, wo ich alleine mit meinem Sohn lebe. Und diese werde ich auf gar keinen Fall in meinem Impressum angeben! Nö, da ist mir die Sicherheit meines Sohnes und ein bisschen auch meine wichtiger. Nicht, dass ich hier hochexplosive Inhalte veröffentlichen möchte – ich will ja nun auch keine zu hohen Erwartungen auslösen. Aber hey, warum gibt es nochmal den Datenschutz?!

Nun bist du bis hierhin gekommen. Du meinst es wohl wirklich ernst. Gut, ich mache dir ein Angebot (, das du hoffentlich nicht ausschlägst)... So hätte ich es gern stehen gelassen... Aber das Gesetz zwingt mich dazu...

Ich bin nicht damit einverstanden, dass ich durch die Impressumpflicht sowie die Datenschutz-Grundverordnung verpflichtet bin, meine Privatadresse angeben zu müssen.